Veranstaltungen
Der Eintrittpreis für die Veranstaltungen beträgt 5 Euro.
Bei Online-Zutritt 5 Euro pro Gruppe.
Prof. Dr. Dennis Pausch, Marburg
Mittwoch, 22. Januar 2025, 18 Uhr
Fides Romana zwischen Selbstbild und Fremdwahrnehmung:Facetten eines Leitbegriffes bei Livius
VHS Ludwigshafen, Bürgerhof
Sich selbst für verlässlich und vertragstreu, die anderen jedoch für unehrlich und wortbrüchig zu halten, gehört wohl zu den Grundkonstanten menschlichen Verhaltens, die sich innerhalb der eigenen Gesellschaft nicht weniger wie im Bereich der Außenpolitik beobachten lässt. Es kann daher auch nicht überraschen, dass die Überzeugung, sich in besonderem Maße durch fides auszuzeichnen, einen zentralen Bestand- teil des römischen Selbstbildes ausmacht, wie es uns in der literarischen und materiellen Überlieferung seit der mittleren Republik entgegen-tritt. Die zahlreichen Stellen, an denen dieses Konzept in Livius‘ Gesamtdarstellung der römischen Geschichte ab urbe condita auf-taucht, werden daher gerne als Bestätigung seiner Bedeutung und Bekräftigung seiner Gültigkeit verstanden. Während ersteres unstrittig der Fall ist, ergibt sich für die zweite Annahme doch ein komplexeres Bild: Wenn man sich nicht nur auf die Erzählung zugespitzter exempla wie das des faliskischen Schulmeisters konzentriert (vgl. 5,27), sondern die Darstellung großflächiger in den Blick nimmt, zeigt sich auch hier das Bemühen um eine differenzierte Sichtweise und eine ausgewogene Präsentation, mit der die Leser – wie die Forschung der letzten Jahrzehnte zu Recht betont hat – in die Lage versetzt werden sollen, sich ihr eigenes Urteil über historische Ereignisse und Prozesse zu bilden.
Dennis Pausch ist Inhaber des Lehrstuhls für Latinistik an der Philipps-Universität Marburg. Er hat Latein, Geschichte und Griechisch an der Justus-Liebig-Universität Gießen studiert, wo er auch promoviert und habilitiert wurde. Anschließend übernahm er Professuren in Regensburg und an der TU Dresden. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. die Biographie und Historiographie der Antike, die Literatur der augusteischen Zeit sowie der Bildungskultur des 1. und 2. Jh. n. Chr.; er war Teilprojektleiter des Dresdner Sonderforschungsbereichs Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung. Während dieser Zeit veröffentlichte er die populärwissenschaftliche Studie ›Virtuose Niedertracht. Die Kunst der Beleidigung in der Antike. Seit April 2024 ist er Ordentliches Mitglied der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur
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Festveranstaltung "70 Jahre Lebendige Antike"
09. Oktober 2024
Aktuelle Mitteilungen
Bei der Preisverleihung im 38. Wettbewerb "Certamen Rheno-Palatinum" im Bildungsministerium Mainz konnte unser 2. Vorsitzender Hartmut Loos den Preis der Lebendigen Antike, bestehend aus einem Geldpreis und eine Buch, an Liam Burkart, MSS 12 im Gymnasium am Kaiserdom Speyer, für seine sehr gute Hausarbeit in der 2. Runde im Fach Griechisch überreichen. Herzlichen Glückwunsch an Liam Burkart und alles Gute für die 3. Runde, das Kolloquium, zu dem die acht besten aus Rheinland-Pfalz am 17.05.2024 eingeladen sind.